Gegenwart Gottes
Schriftstellen:
Lesung aus dem Brief an die Hebräer 9,2-3.11-14.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus Mk 3,20-21.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Der 30. August im Jahre 70 nach Christus war ein trauriger Tag für unsere älteren, jüdischen Geschwister im Glauben. Der Tempel in Jerusalem wurde zerstört und das herkömmliche religiöse Leben war nicht mehr garantiert. Der Hebräerbrief erinnert sich heute noch daran. Er zählt noch jene Dinge auf, die es im Tempel gab. Und man hat weitergemacht. Die Juden versammelten sich in den Synagogen, und die Christen in ihren Häusern. Man war sich der Gegenwart Gottes so sicher, dass Christen sogar Jesus den Titel Hohepriester gaben. Wir dürfen und sollen uns der Gegenwart Gottes sicher sein! Das hat Bestand und das lässt sich letztlich auch nicht aufhalten. Das sehen wir im Evangelium. Die Verwandten Jesu sehen sein Wirken und sagen, dass er spinnt. Sie wollen ihn zurückholen nach Hause. Was wäre gewesen, wenn ihnen das gelungen wäre? Sicher wäre uns auch manches Schlechte, das im Namen Jesu getan wurde, erspart geblieben. Aber würde es uns besser gehen? Ob wir diesen Jesus wirklich vermissen würden, erkennen wir daran, was in der Geschichte an seine Stelle getreten wäre, und was heute an seine Stelle tritt. „Wenn es Gott nicht gebe, müsste man ihn erfinden,“ hat ein sehr weiser, aber gleichzeitig lästerlicher Mensch gesagt. Sind wir uns der Gegenwart Gottes sicher. Am Samstag feiern wir wieder die Messe zu Ehren der Gottesmutter Maria. Maria hat Ja gesagt und Gott wurde gegenwärtig. Er wird auch heute gegenwärtig, wenn wir uns an ihrem großen Ja-Wort orientieren.