Hingabe
Schriftstellen:
Lesung aus dem Brief an die Hebräer 10,11-18.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 4,1-20.
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Womit erreicht man im Leben das Meiste? Mit Macht, Gewalt und Ellbogentechnik? Dadurch, dass man den Dingen seinen Lauf lässt und einfach wartet was herauskommt?
Am meisten erreicht man durch Hingabe! Der Hebräerbrief formuliert hier heute folgenden Gedanken: „Jesus Christus aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt.“ Der Weg der Lebenshingabe Jesu, des ewigen Hohepriesters am Kreuz, hat ihn ganz und gar Eintreten lassen in das Allerheiligste, zu Gott seinem Vater. Hingabe, die sich in verschiedenen Formen zeigen und auswirken darf und soll, lässt uns alle den Weg zu Gott gehen.
Wichtig ist, dass wir unseren Weg mit Hingabe gehen! Freilich nicht alles von unserer Hingabe geht auf. Das ist die Botschaft vom Sämann. Manche Hingabe fällt daneben und geht gar nicht auf. Manche Hingabe geht zwar kurz auf, aber schafft es einfach nicht Langzeitwirkung zu entfalten. Manche Hingabe wird erstickt vom Drumherum und vielerlei dieser Welt. Und doch geht manches unserer Hingabe auf und bringt Frucht. Wir sollten dankbar sein, wo es uns gelungen ist unser Leben hineinzustellen in das Gesetz der Fruchtbarkeit. Und wir sollten auch die Hingabe üben, das geht auch jetzt im Lockdown der Coronazeit, denn Hingabe ist immer kreativ und findet immer ihren Weg.
Wir gedenken heute der heiligen Angela Merici. Sie lebte von 1474 bis 1550. Sie war eine treue Anhängerin des heiligen Franziskus. Ihre ganze Hingabe gehörte Kindern und jungen Menschen. Schließlich gründete sie den Schulorden der Ursulinen. Sie sagt auch uns heute noch folgendes Wort: „Das heißt Seelen befreien: wenn man den Schwachen und Schüchternen Mut macht, sie mit Liebe zurechtweist, allen durch das Beispiel predigt und ihnen die große Freude verkündet, die dort oben für sie bereitet ist.“
Pfarrer Mag. Maximilian Pühringer, O.Praem.